Unterrichtseinheit
Tropischer Regenwald
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Der immergrüne tropische Regenwald Der immergrüne tropische Regenwald bildet das artenreichste Ökosystem der Erde. Verbreitung -
Im Bereich des immerfeuchten zwischen ca. 10° N und ca. 10°S -
Amazonasgebiet bis zu den Osthängen der Anden -
Der indio-malaiische Raum -
In Afrika von der Guineaküste bis zum Kongobecken Der tropische Regenwald hat folgende Kennzeichen: -
Immergrün (unregelmäßiger Laubwechsel) -
Bis zu 5 Stockwerke -
Baumriesen 60-100 m -
Wurzeln oft oberirdisch (Brettwurzeln, Luftwurzeln) -
Sehr hohe Artenvielfalt (60-100 Baumarten) -
Epiphyten: Pflanzen, die auf anderen wachsen -
Ca. 55% der irdischen Biomasse -
Höchste Biomasse eines Ökosystems (>500 t/ha ist 2-3 mal soviel wie ein Buchenwald der gemäßigten Breiten) -
Höchste Produktivität eines Ökosystems Aufgabe / Lösung | Warum wird der tropische Regenwald als immergrün bezeichnet? | | | Die Laubbäume des tropischen Regenwaldes tragen ganzjährig Blätter. Der Laubwechsel vollzieht sich an einem Baum, manchmal sogar von Ast zu Ast unterschiedlich. | | | Wie kann es sein, dass die fruchtbarste und produktivste Lebensgemeinschaft der Welt auf unfruchtbarem Boden wächst? | | | Diese Frage löst sich in der besonderen Lebensgemeinschaft (Symbiose mit Mykorrhiza) und den besonderen klimatischen Verhältnissen (ganzjährige Wachstums- und Reifezeit): Fast der gesamte Nährstoffvorrat liegt in der Biomasse selbst, im lebenden und gerade abgestorbenen organischen Material. Alle abgestorbene Biomasse wird von Pilzen, Bakterien und Kleintieren "verarbeitet" und über die Mykorrhiza auf schnellste Weise in den Nahrungskreislauf des Waldes zurückgeführt. Ein Humusspeicher im Boden, wie in unseren Breiten üblich, entsteht daher nicht. Es existiert somit ein kurzgeschlossener außerordentlich schneller und sehr direkter Kreislauf der Nährstoffe. | | | Zerstörung Der tropische Regenwald stirbt in einem atemberaubenden Tempo. Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat für 1980 elf Millionen Hektar zerstörten Regenwaldes gemeldet. Innerhalb von nur 10 Jahren (1990) wuchs die Fläche auf ca. 22 Millionen Hektar an. Global werden ca. 86 Prozent des Holzes verbrannt und nur ca. 14 Prozent werden für Nutzholz verwendet. Folgende Gefahren bedrohen den tropischen Regenwald -
Bau von Verkehrswegen, Industrieanlagen, Staudämmen. -
Brandrodung durch Kleinbauern. -
Brandrodung durch Großgrundbesitzern mit anschließender Nutzung für die Plantagen- und Viehwirtschaft. -
Abbau von Rohstoffen. Die Zerstörung des primären Regenwaldes ist unumkehrbar, genauso wie der Verlust der genetischen Vielfalt. Dort wo der Wald gerodet wird bleibt unfruchtbarer Boden zurück, der anfällig für die Bodenerosion wird. Selbst kleinere Eingriffe brauchen viele Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte zur Regeneration. Der Regenwald ist ein sehr bedeutender Sauerstoffproduzent für die Erde. Folgende Gefahren gehen vom Regenwald durch seine Vernichtung aus -
Freisetzung des Treibhausgases CO2 bei der Brandrodung. -
Freisetzung des Treibhausgases Methan bei der Tierhaltung und dem Staudammbau. -
Freisetzung von Wärme bei der Brandrodung. -
Luftverschmutzung durch die Brandrodung. -
Verschlechterung des Bodens durch Brandrodungs-, Plantagen- und Viehwirtschaft.
Tourismus im Amazonasgebiet Nachhaltiger Tourismus (Einbeziehung aller ökologischen, sozio-kulturellen und wirtschaftlichen Aspekte) als Gegengewicht zur schonungslosen Ausbeutung des Regenwaldes
- bringt Geld ins Land und verringert so Abholzung, da nur ein intaktes Ökosystem für Besucher interessant ist
- fördert den behutsamen Ausbau der Infrastruktur
- verhindert Probleme in der Versorgung mit Wasser, Energie und Nahrungsmitteln
- trägt bei zur Reduktion von Abwasser, Müll, Abgasen und Öl
- beginnt bereits bei der Reiseplanung
Jeder kann helfen, indem er darauf achtet, dass er
- den Reiseveranstalter danach auswählt, ob er nach Prinzipien des nachhaltigen Tourismus handelt, z. B. lokal einkauft
- Müll möglichst vermeidet, Wasser und Energie spart wo immer möglich
- regionale Speisen und Getränke bevorzugt
- die Flora und Fauna auf Touren nicht unnötig stört
- indigene Völker als geschätzte Gastgeber behandelt
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