Unterrichtseinheit
Wärmelehre
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Wärmelehre Inhalt
Versuch Prüfung der Wassertemperatur durch Hände Hände prüfen die Temperatur von vier Wasserbecken. Jeweils 2 Wasserbecken haben die gleiche Temperatur. Nun hält man seine Hand in das kalte Wasser anschließend in das warme. Beobachtung | | Ergebnis | Die Temperatureindrücke sind subjektiv: heiß, kalt, eisig, lau, .... Gleiche Temperatur wird unterschiedlich empfunden. Zum Messen von Temperaturen sind objektive Messinstrumente nötig. Diese werten Erscheinungen aus, die vom Wärmezustand (=Temperatur) des Körper abhängt. | | Beispiel Farbe | z.B. rot glühendes Eisen | Zustandsform | z.B. fest – flüssig – gasförmig | Ausdehnung von Körpern | z.B. Brücken, Stromleitungen | Merke Im Allgemeinen dehnen sich Körper bei Erwärmung aus, beim Abkühlen ziehen sie sich zusammen. | Versuch Eisenkugel durch Ring Anwendung: Flüssigkeitsthermometer Versuch Eichung eines Thermometers mit Eiswasser und kochendem Wasser. 0°Celsius, 100°Celsius, Skala mit 100Teilen = Fundamentalpunkte auch negative Skala mit negativen Temperaturen möglich. Versuch Volumenäderung bei Flüssigkeiten. Merke Flüssigkeiten dehnen sich beim Erwärmen aus, und zwar stärker als Festkörper. Verschieden Flüssigkeiten dehnen sich unterschiedlich stark aus. | Dichteanomalie Versuch Ausdehnung von 1l Wasser Man misst die genaue Ausdehung von 1l Wasser. So findet man raus, bei welcher Temperatur Wasser die größte Dichte besitzt. Beobachtung | | Ergebnis | Wasser hat bei 4°C seine größte Dichte = Dichteanomalie des Wassers. Bei Temperaturerhöhung von 0° auf 4° zieht sich Wasser zusammen. | | Versuch Wasser in Glas gefrieren lassen Man gibt 10 cm hoch Wasser in ein Reagenzglas (4°C), anschließend kühlt man das Reagenzglas auf 0°C ab. Beobachtung | | Ergebnis | Eisvolumen > Wasservolumen Eis hat eine geringere Dichte als Wasser. Deshalb schwimmt Eis auf Wasser. Beispiel: Eisberg | | Versuch Wasser in geschlossenem Glas gefrieren lassen Man lässt Wasser in geschlossenem Glas gefrieren und beobachtet was passiert. (Achtung: Bitte nicht nachmachen!) Beobachtung | | Ergebnis | Glas platzt. Beispiele dafür sind Gesteinsverwitterung und Frostaufbrüche. | | nach oben Gasthermometer Versuch Volumenänderung bei Gasen Man untersucht bei diesem Versuch, wie sich das Volumen eines Gases (Luft) beim Erwärmen und Abkühlen verhält. Beobachtung | | Ergebnis | Luft dehnt sich beim Erwärmen aus und zieht sich beim Abkühlen zusammen. Anwendung: Gasthermometer | | Im V-t-Diagramm ist das Volumen nicht proportional zur Celsius-Temperatur t: V t Verlängert man die Celsius-Skala des Gasthermometers gleichmäßig nach unten, so erreicht man bei -273°C den Rohrboden. Man kann zeigen, dass dies die tiefste überhaupt erreichbare Temperatur ist (=absoluter Nullpunkt). Jedes Gas müsste sich hier theoretisch auf das Volumen 0 cm³ zusammenziehen. Praktisch verflüssigt es sich aber vorher. Das Volumen V einer abgeschlossenen Gasmenge ist zur absoluten Temperatur (Kelvin-Temperatur) proportional: V ≈ T nach oben Längenausdehnung Ausdehnung von Festkörpern Versuch Ausdehnung von Festkörpern Bei dem Versuch untersucht man wie weit sich gleichlange Festkörper aus verschiedenen Materialen bei einer Erhöhung der Temperatur ausdehnen. | mit = Längenausdehnungskoeffizient gibt an, um wie viel Meter sich ein 1 m langer Körper bei einer Erwärmung um 1 K ausdehnt. Multipliziert mit der tatsächlichen Länge und der tatsächlichen Temperaturerhöhung, dann ergibt sich die tatsächliche Längenänderung l. Aufgabe / Lösung | Wie weit dehnt sich ein 1 m langer Kupferstab bei einer Temperatursteigerung um 1 K aus? | | | | nach oben Der Bimetallstreifen Aus zwei fest zusammengefügten verschiedenen Metallstreifen mit unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten, z.B. Eisen und Messing. Anwendungen -
Bimetallthermometer -
Feuermelder -
Thermostat Teilchenbewegung Versuch Temperatur und Molekülbewegung Merke Gase sind kompressibel. Sie nehmen ein bestimmtes Volumen ein. | Information Eingeschlossene Gase haben einen Eigendruck. Er stammt von der Eigenbewegung der Moleküle. Diese stoßen auf alle Begrenzungsflächen. Wird ein Gas komprimiert, so steigt der Eigendruck, da die Moleküle pro Zeiteinheit häufiger auf die Wänder treffen. Versuch Rüttelmaschine Bei diesem Versuch kann man anschaulich beobachten, wie sich Teilchen beim Erwärmen verhalten. Beobachtung | | Ergebnis | Beim Erwärmen eines Gases wird die ungeordnete Bewegung seiner Teilchen stärker. Das Gas hat das Bestreben sich auszudehnen. Die sich schneller bewegenden Teilchen benötigen mehr Platz. Der Körper dehnt sich aus. Die Gesamtheit der Bewegungsenergie der Moleküle eines Körper stellt die "Innere Energie" des Körper dar. Je intensiver die Bewegung, desto höher die Temperatur und desto größer die "Innere Energie". | | Versuch Milchtropfen unter dem Mikroskop Beobachtung | | Ergebnis | Zitterbewegung der Fetttröpchen = Brownsche Bewegung. Teilchenbewegung verursacht durch Stöße die Zitterbewegung der Fetttröpfchen. Bei Erwärmung intensiviert sich auch bei Flüssigkeiten und bei Festkörpern die Teilchenbewegung. | | nach oben Erwärmung Aufgabe / Lösung | Wie kann man Körper erwärmen? | | | 1. Durch Reibung Beispiele Hände reiben, Bohrer, Bremse Durch Arbeitsverrichtung (Reibungsarbeit) wird die Innere Energie eines Körpers erhöht. 2. Durch Kontakt mit wärmeren Körpern Mischung von verschieden heißen Körpern (hier: Wasser erhitzen mit heißem Stein) | | | Ist Umkehrung möglich? | | | Berühren oder mischen sich zwei Körper verschiedener Temperatur, so geben die Moleküle des heißern Körpers durch Stöße so lange Energie an die des kälteren Körpers ab, bis beide dieselbe Temperatur haben. Der heißere Körper verliert Innere Energie, der kältere nimmt sie auf. Die übertragene Energie nennt man Wärmemenge Q oder Wärme. | | | Wärmemenge Aufgabe / Lösung | Wie kann man aus zwei einzelnen Proportionalitäten einen gemeinsamen Zusammenhang formulieren? | | | | Wie kann man aus einer Proportionalität eine Gleichung machen? | | | Durch Einführung eines Proportionalitätsfaktors c: Q = c • m • t Wobei c = spezifische Wärmekapazität. Man erhält die benötigte Wärmemenge, wenn man die spezifische Wärmekazapität des Stoffes mit der Stoffmasse und der Temperaturdifferenz multpliziert. | | | nach oben Wärmetransport Beispiel 1 Herdplatte | | Kochtopf | Wärmeleitung = Energietransport durch Teilchenstöße (keine Molekülwanderung). -
Metalle sind gute Wärmeleiter. -
Flas, Keramik, Holz, Flüssigkeiten, Kunstoff sind schlechte Wärmeleiter. -
Gase sind sehr schlechte Wärmeleiter. Anderes Beispiel für Wärmeleitung ist eine Isolierkanne. Beispiel 2 Ölbrenner | | Heizkörper |
Konvektion = Energietransport durch Transport warmer Materie.
Andere Beispiele für Konvektion sind Warmwasserheizungen, Wasserströmungen und Windströmungen.
Beispiel 3
Sonne | | Haut | Wärmestrahlung = Energietransport durch energiereiche Strahlung ohne Materietransport. -
Dunkle Körper absorbieren einen großen Teil der auftreffenden Wärmestrahlung. Sie geben aber auch mehr Wärmestrahlung ab als helle Körper. -
Helle Körper reflektieren einen großen Teil der auftreffenden Wärmestrahlung. -
Wärmestrahlung aller Körper wird bei steigender Temperatur intensiver. -
Bei hoher Temperatur entsteht auch sichtbare Strahlung. nach oben Zustandsänderung von Materie Beispiel Eis | | | | Wasser | | | | Wasserdampf | fest | —> | schmelzen | —> | flüssig | —> | verdampfen | —> | gasförmig | fest | <— | erstarren | <— | flüssig | <— | kondensieren | <— | gasförmig |
Versuch Erhitzen von Eis Bei dem Versuch untersucht man, wie sich die Temperatur des Eises unter ständiger Energiezufuhr verhält. Beobachtung | | Ergebnis | Bei ständiger Energiezufuhr... ...steigt die Temperatur des Eises bis 0°C. ...bleibt die Temperatur bei 0°C, bis alles Eis geschmolzen ist. ...steigt die Temperatur des Wasser bis 100°C. ...bleibt die Temperatur bei 100°C, bis alles Wasser verdampft ist. ...steigt die temperatur des Wasserdampfes über 100°C. Wenn man den Versuch umgekehrt ablaufen lässt, stellt man folgendes fest: Die Schmelztemperatur eines Stoffes ist gleich seiner Erstarrungstemperatur. Die Verdampfungstemperatur eines Stoffes ist gleich seiner Kondensationstemperatur. | | Information Zum Schmelzen und Verdampfen ist Energie nötig.
Beispiele Quecksilber | -39°C | 357°C | Eis | 0°C | 100°C | Blei | 327°C | 2740°C | Eisen | 1535°C | 2880°C | Beim Erstarren und beim Kondensieren wird Energie frei. nach oben Wärmequellen
Aufgabe / Lösung | Wie ergiebig sind verschiedene Wärmequellen? Beispiele | | | Vergleich möglich durch —› spezifischen Brenn(Heiz)wert Q/m = freigesetzte Wärmemenge Q pro Kilogramm verbrannter Masse m. Beispiele Holz | 14 000 KJ/Kg | Steinkohle | 31 000 KJ/Kg | Heizöl | 42 000 KJ/Kg | Benzin | 46 000 KJ/Kg | Erdgas | 30 000 KJ/Kg | | | | Merke Aber nur ein Teil der freigesetzen Wärmemenge kann direkt zur Erwärmung genutzt werden, ein Teil geht an die Umgebung verloren: Beschreibung durch: Wirkungsgrad = genutzte Wärmemenge/aufgebrachte Wärmemenge | Beispiele -
Gasherd 30 - 40% -
Durchlauferhitzer 85% -
Tauchsieder 100% -
elektr. Herdplatte 60% Beispiel Auto - Benzin 100%
- Abgas -36%
- Kühlwasser -33%
- Motorabstrahlung -7%
- Eigenbedarf -3%
- Reibung -5%
► Bewegungsenergie 16%
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