Weinbergschnecken kann man von Frühjahr bis zum Herbst meist am Morgen oder am Abend, wenn es feucht ist, bei der Fortbewegung beobachten. Dabei kann man die Feuchtigkeit von Körper und Kriechspur geradezu an der glitzernden und schimmernden Oberfläche erkennen. Gelegentlich kann man in trockenen Perioden, Weinbergschnecken auch mit dem Gehäuse an einen Stamm verklebt vorfinden.
Frage / Antwort | Fällt dir hierfür eine Erklärung ein? | | | Schnecken sind Feuchtlufttiere. Die Oberfläche des Schneckenkörpers ist eine Schleimhaut und kann gegen Wasserverlust nicht schützen. Außerdem brauchen Schnecken viel Wasser für ihre Schleimspur. In trockenen Perioden würden sie sehr schnell viel Wasser verlieren und vertrocknen. Verklebt sich eine Weinbergschnecke mit ihrem Schleim auf einer festen Unterlage, ist sie weitestgehend vor dem Austrocknen geschützt und kann auf diese Weise trockene Zeiten unbeschadet überstehen. | | |
Die Ernährung
Rechts siehst du eine Weinbergschnecke bei der Nahrungsaufnahme von oben.
Am Salatblatt kannst du die glatten Kanten der Bissspuren sehen. Sie entstehen dadurch, dass die Schnecke das Salatblatt mit den Lippen oder der Zunge gegen die hornigen Oberkiefer drückt und dadurch ein Blattstückchen abschneidet.
Hier kannst du deutlich die "beweglichen" Lippen
und den geöffneten Schlund mit der rosafarbenen Zunge sehen. Die dunkle Reibeplatte auf der Zunge, mit der Nahrungsteilchen regelrecht abgeraspelt werden, kann man in dem Bild rechts wohl mehr erahnen.
Fortpflanzung
Weinbergschnecken erreichen im Alter von 2 bis 4 Jahren ihre Geschlechtsreife.
Sie sind Zwitter. Paarungszeit ist im Mai und Juni. Begattungsbereite Tiere betasten sich mit ihren Fühlern und stellen die vorderen Teile ihrer Kriechsohlen zu zwei Dritteln senkrecht gegeneinander. Im Laufe des Liebesspiels werden die Begattungsorgane ausgestülpt und es beginnen die ersten Begattungsversuche. Nac
h erfolgter Begattung werden die Geschlechtsorgane wieder zurückgezogen. Meist wird jedoch nur ein Tier begattet. Die befruchtete Schnecke gräbt nach ca. 4 bis 6 Wochen eine Erdhöhle und beginnt mit der Eiablage. Aus der Geschlechtsöffnung hinter dem rechten großen Tentakel (Fühler) treten im Abstand von jeweils 15 bis 30 Min. jedes mal 40 bis 60 Eier hervor. Anschließend wird die Nesthöhle verschlossen.
Die Jungschnecken schlüpfen etwa 30 Tage später.
Weinbergschnecken sind Zwitter, jedoch werden in der Zwitterdrüse z
unächst Spermatophoren, das sind die sogenannten Liebespfeile mit Spermien, gebildet. Erst nach der Kopulation reifen Eizellen. Die übertragenen Spermien werden in der
Befruchtungstasche gespeichert. Nach ca. 4 Wochen befruchten sie die inzwischen gereiften Eizellen.