Unterrichtseinheit
Der Regenwurm
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Wenn du dir das nebenstehende Foto von einem Regenwurm anschaust, so fallen dir sicher Baueigentümlichkeiten auf, die ihn von den Wirbeltieren unterscheiden.
Frage Was scheint typisch für den Bau eines Regenwurms zu sein?
Antwort Der Regenwurm ist aus vielen kleinen Körperringen, soganannten Segmenten, aufgebaut. Es können bis zu 150 Segmente sein.
Frage Weißt du wo vorn und wo hinten beim Regenwurms ist? Wenn du es nicht weißt, kannst du einen Regenwurm in die Hand nehmen und diese schließen. Er versucht sich dann mit einem Ende zwischen deinen Fingern hindurch zu zwängen. Dieses Ende ist das Vorderende.
Antwort Vorderende und Hinterende sehen recht gleich aus. Aber es gibt eine Verdickung in der Nähe des Körpervorderendes. Diese Stelle heißt Gürtel.
Wenn du einen Regenwurm bei der Fortbewegung beobachtest, kannst du ganz bestimmte Veränderungen erkennen. Die Animation unten ist allerdings einerseits stark überzeichnet und andererseits stark vereinfacht.
Frage Welche Veränderungen kannst du bei der Fortbewegung des Regenwurms erkennen?
Antwort
- ein Segment nach dem anderen wird länger und dünner.
- der Kopf schiebt sich nach vorn.
- ein Segment nach dem anderen verkürzt sich und wird dicker.
- das hintere Ende wird dadurch nachgezogen.
Die Verlängerung der Körpersegmente bei der Fortbewegung ist in der Animation stark übertrieben.
Frage Welche Eigenschaft bei der Fortbewegung des Regenwurms ist bei der Animation stark vereinfacht?
Antwort Ein echter Regenwurm streckt nicht erst alle Segmente des Körper um sie dann alle wieder ganz zusammen zu ziehen, sondern diese Vorgänge spielen sich gleichzeitig an mehreren verschiedenen Stellen des Körpers ab.
Frage Überlege mal, wodurch sich die Segmente beim Regenwurm verkürzen können.
Antwort Durch Muskeln. Wenn man Muskeln anspannt, werden sie kürzer und dicker.
Frage Wie müssen diese dann in das Körpersegment eingebaut sein?
Antwort Die Muskeln müssen in Längsrichtung angeordnet sein. Wenn sie sich in Längsrichtung verkürzen, werden die Segmente kürzer.
Frage Wie müssen aber die Muskeln angeordnet sein, dass das Segment lang und dünn wird?
Antwort Wenn du quer meinst, ist das nicht richtig. Da würden sie nur flach werden. Aber sie werden röhrenförmig dünn. Dazu müssen die Muskeln ringförmig angeordnet sein. Wenn sie sich kontrahieren wir das Segment (röhrenförmig) dünner und dadurch länger. Die Muskeln siehst du nacher im Querschnitt eines Regenwurms.
Frage Beobachtet man einen trockenen Regenwurm auf einer Glasplatte, so streckt er sich und verkürzt sich, und kommt dabei kaum vom Fleck. Findest du für diese Beobachtung eine Erklärung?
Antwort Er findet beim Strecken auf der Glasplatte keinen Halt, um sich abzustoßen. Die Erklärung findest du im Mauszeiger-Abtastbild des Regenwurmquerschnitts.
Rechts siehst du eine Zeichnung von einem Regenwurmquerschnitt.
Frage Zur Fortbewegung auf der Erde braucht der Regenwurm aber nur die Borsten unten am Körper. Wozu könnte er die oberen Borsten benötigen?
Antwort Normalerweise lebt der Regenwurm doch in Röhren im Boden. Da hat er nicht nur an der Körperunterseite Kontakt mit der ihn umgebenden Erde, sondern auch weiter oben.
Frage Apropos Fortbewegung: ein Regenwurm lebt ja normalerweise unter der Erde in Röhren und kann sich in denen auch senkrecht nach oben bewegen. Könntest du mit der speziellen Fortbewegungsart des Regenwurms erklären, wie er sich auch in seinen oft senkrechten Röhren nach oben bewegen kann?
Antwort Wenn er Segmente des Hinterleibs verdickt, klemmt er sich hinten in der Röhre fest und kann den vorderen Körperteil durch Verlängern nach vorn schieben. Kontrahiert er Vorderleibssegmente, klemmt er sich vorn ein und kann den restlichen Körper nachziehen. Die acht Borsten pro Segment helfen gegen das Zurückrutschen.
Frage Versuche zu erklären, wie ein Regenwurm mit seiner speziellen Fortbewegungsart seine Röhren bauen könnte.
Antwort Der Regenwurm drückt mit vorgestrecktem vorderen Teil (dünne Segmente) ein kleines Loch in den Boden. Kontrahieren sich jetzt die vordersten Segmente, werden sie dicker und verbreitern das erste kleine Loch. Mit vorgestrecktem vorderen Teil kann der Regenwurm das Loch weiter vertiefen. Verdickt er die vordersten Glieder, wird auch dieser neue Teil geweitet. Erneut drückt der Regenwurm mit den vorgestreckten vorderen Gliedern . . . . . usw.
Jetzt wollen wir uns mehr den inneren Organen eines Regenwurms zuwenden.
Frage Wenn du dir das Abtastbild gründlich angeschaut hast, sollte dir aufgefallen sein, dass ein normalerweise wichtiges Organ fehlt. Welches Organ ist das?
Antwort Regenwürmer haben keine Lunge.
Frage Wie können sie ohne dieses fehlende Organ auskommen?
Antwort Regenwürmer atmen durch die Haut. Sie machen Hautatmung.
Frage Überlege dir, wann man eigentlich Regenwürmer draußen finden kann und wann nicht.
Antwort Regenwürmer findet man tagsüber normalerweise nicht. Nur nach starken Regenfällen oder beim Umgraben eines Gartens.
Frage Kannst du das Vorkommen der Regenwürmer nur zu den bestimmten Bedingungen inzwischen mit deinem erworbenen Wissen erklären? Begründe.
Antwort Regenwürmer können im Wasser nicht atmen. Sind ihre Röhren überschwemmt, kommen sie ans Tageslicht. Bei Trockenheit und Sonne würden sie wegen ihrer Schleimhaut vertrocknen.
Wenn du ein von Regenwürmern besiedeltes Gartenbeet beobachtest, kannst du folgendes feststellen:
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Gartenbeet im Herbst an einem beliebigen Tag nach dem Laubfall. |
Gartenbeet ein bis zwei Tage später. |
Frage Hast du eine Idee, wo die herbstlichen Blätter hingekommen sein könnten? Begründe.
Antwort Es war kein Herbststurm ... Es war auch nicht der Gärtner mit dem Rechen.... Die Regenwürmer kommen in der Nacht mit dem Vorderteil aus der Röhre. Mit dem Hinterteil klemmen sie sich in der Röhre fest und mit dem Kopflappen suchen sie nach vermodernden Blättern. Diese packen sie mit dem Kopflappen und ziehen die Blätter in die Röhre unter die Erde. Dort fressen sie nach und nach einen großen Teil von dem vermodernden Blattgewebe.
Frage Überlege dir die Auswirkungen auf ein Gartenbeet, die ein Regenwurm durch seine Lebensweise bewirkt!
Antwort
- Die Röhren sorgen bei trockenem Wetter für die Durchlüftung des Bodens.
- Bei Regen bewirken sie den Abfluss des Oberfächenwassers und eine gute Verteilung des Wassers in der Erde.
- Die eingezogenen und vergammelnden Blätter bringen neue Organische Stoffe unter die Erde und sorgen so für eine gute Düngung.
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