Zitate haben eine wichtige Funktion:
Bei Textanalysen und Interpretationen dienen sie als Nachweis, dass eine bestimmte Interpretation durch den Text "belegt" werden kann. Man sollte aber eher sparsam zitieren: nicht ganze Abschnitte abschreiben, sondern kurze, aussagekräftige Stellen auswählen. Insgesamt muss in einer Klassenarbeit/Klausur der Analyseumfang wesentlich größer als der Zitatenanteil sein! Grundgedanke sollte die Leserfreundlichkeit sein.
Macht man über eine Textstelle einige Ausführungen, so reicht oft auch ein Verweis auf diesen Abschnitt: (Vgl. Zeile 1 ‑ 8)
1.Die Kennzeichnung des Zitats erfolgt durch Anführungszeichen. (Bei handschriftlichen Arbeiten: Anführungszeichen unten am Anfang und oben am Ende des Zitats).
Bei vorliegenden kürzeren Texten reicht als Quellenangabe die Zeilenzahl in Klammern nach dem Zitat. (Ansonsten: Seite und Zeile in Klammern nach dem Zitat!)
!Fehler!
Vor das Zitat in Anführungszeichen schreibt man nicht noch einmal „Zitat“. Das Zitat wird nicht noch zusätzlich in Klammem gesetzt.
2. Einschübe werden in Klammern gesetzt. Manchmal muss man im zitierten Text ein Wort ergänzen (z.B. wenn eine Person im zitierten Textausschnitt nur mit dem Personalpronomen bezeichnet ist). Ein solcher Einschub wird in Klammern gesetzt:
„Sie (die Tochter Monika) arbeitete in der Stadt, die Bahnverbindungen sind schlecht.“
(Z. 2)
3. Auslassungen werden durch drei Pünktchen (oft in Klammern) gekennzeichnet:
„Auf dem Schrank stand eine Vase aus blauem schwedischem Glas, (...) ein Geschenkvorschlag aus dem Modejournal.“ (Z. 37‑39)
!Fehler!
Punkte nur bei Auslassungen innerhalb des Zitats, nicht grundsätzlich so: „... zit. Text...“ zitieren.
4. Halbe Anführungszeichen werden gesetzt, wenn in einem mit Anführungszeichen versehenen Text eine andere wörtliche Wiedergabe eingeschoben wird:
„ ,Ihre Freundin hat kürzlich geheiratet, sagte die Mutter.“ (Z. 44)
5. Will man nur einen Satzteil zitieren, so ist es erforderlich, die zitierte Stelle in die Ausführungen so einzubinden, dass ein korrekter Satz entsteht:
Der Vater ist ein einfacher Arbeiter, denn er „holte sich seine Lohntüte auch bei einem Büro Fräulein.“ (Z. 16)
!Fehler! Keine Bruchstücke aus Sätzen zitieren:
a. Die Eltern essen später: „... aßen sie erst um halb acht.“ Entweder den ganzen Satz zitieren, oder die zitierte Stelle entsprechend einleiten bzw. ergänzen: - Seitdem ihre Tochter eine Stelle in der Stadt hatte, „aßen sie erst um halb acht.“
b. Nicht Anfang und Ende eines Satzes zitieren: „Bald wird sie ....keine Stunde des Wartens mehr."´ - Entweder den ganzen Satz zitieren oder nur verweisen.
c. Keine Materialsammlung in Form einer Zitatenanhäufung! |
6. Abschließende Satzzeichen: Zitiert man einen ganzen Satz, so gehört der abschließende Punkt (Fragezeichen, Ausrufezeichen) vor die abschließenden Anführungszeichen, zitiert man nur einen Ausschnitt, so gehört der Punkt (o.a.) hinter die Anführungszeichen. Die Zeilen- oder Quellenangabe gehört hier zwischen das schließende Anführungszeichen und den Punkt.
Monika „arbeitete in der Stadt“ (Z. 1).
7. Vor der angekündigten wörtlichen Wiedergabe steht ein Doppelpunkt. Leitet man das Zitat ein, so steht nach dem Einleitungssatz ein Doppelpunkt. Die Eltern fragten Monika erneut: „Sie wusste aber nichts zu sagen.“